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STUVAK


Heute war ich aber schnell. Es ist 08:40 und ich bin schon wieder raus aus dem Kindergarten. Soll ich noch die paar Erledigungen machen? Nein, besser ich fahre gleich nach Hause und nutze die Zeit. Es ist nämlich wirklich viel zu tun heute.

Heute fange ich mit dem Lernen an. FIX! Nein, echt jetzt! Dann kann ich das erste Modul noch vor Weihnachten abschließen. YES!


[08:55 Uhr] Was brauche ich alles? Den Laptop. OK, der steht im Büro. Ich schleiche mich einfach vorsichtig an, dann störe ich meinen Mann auch nicht. Rein, Laptop holen, raus, zack fertig.


[09:30 Uhr] Hat jetzt doch ein bisschen gedauert. Aber hej - alle wirklich wichtigen Dinge zum Tag sind besprochen und beschlossen: Geburtstagsgeschenke für die Jüngste, Weihnachtsbeleuchtung am Haus – pro und contra.


So, aber jetzt. Nur noch schnell den Laptop aufbauen.


Oh, eine Nachricht auf What´s App. [09:35]


[Der Bildschirmschoner läuft.]


Facebook.


Youtube.


Pinterest. [10:00]


Der Bildschirm ist im Standby-Modus.


Na gut. Gemma´s an. Die Mails sollte ich aber schon schnell durchgehen. Noch 148 Mails checken… DAS Lied habe ich ja schon eeeewig nicht mehr gehört.


Youtube.


Oh cool, ein Video zum Wichtelbasteln. Das taugt den Mädels sicher. Da gibt’s sicher auch noch andere Weihnachtsdeko, die wir basteln könnten.


Zurück zum Handy. Pinterest.


[Der Bildschirmschoner läuft.]


Was wollte ich? Ach ja. LERNEN!


Am besten, ich mache mir gleich noch einen Kaffee. Da fällt mir ein – gibt es nicht von gestern noch so leckere Nusskipferl? Und ich muss dringend neuen Kaffee bestellen. Das mache ich lieber gleich. Beim letzten Mal hat die Lieferung so lange gedauert. Dann musste ich Lösskaffee trinken. NIE WIEDER! Wie soll man denn da ordentlich lernen?!


[Der Bildschirmschoner läuft.]


So. Aber jetzt. Nur noch das eine Mail wegen dem Termin, das ist wichtig. Ach so, ja, und auf der Homepage wollte ich mir nochmal anschauen, ob das neu eingefügte Feld jetzt gut sichtbar ist. So. Feld eingerichtet. Das passt. Aber der Text… der gefällt mir noch immer nicht so. Mhmm…wie könnte ich das machen?


[Der Bildschirmschoner läuft.]


Am besten mal googeln, wie andere das lösen. Puhh. Da gefällt mir nichts so richtig. Was könnte ich noch probieren?


[Der Bildschirmschoner läuft.]


Nein, das geht jetzt nicht. Da fällt mir jetzt nichts ein. Ich mache das ein andermal. Da kommt jetzt eh nix raus und die Zeit drängt.


Klo.


Dann schmeiß ich gleich auch noch eine Partie Wäsche an, das geht eh ganz schnell.


Aber jetzt. Bildschirmschoner wieder deaktivieren.


Ein Glas Wasser brauche ich noch. Man soll ja beim Lernen unbedingt viel trinken. Das ist total wichtig. Und zum Einstimmen am besten was Beruhigendes. Eine Duftlampe mit Lavendel wäre jetzt fein. Die ist im Büro. Na ja, einmal kann ich sicher noch kurz reingehen, ich bin eh gleich wieder draußen und stör auch gar nicht lange.


Also wer hätte gedacht, dass es so viele verschiedene Lichterketten gibt? Aber ich glaube, wir haben eine schöne gefunden. Dezent. Nicht zu viel, aber genug für die Kinder. Passt gut. Da freu ich mich drauf. Gut, dass wir das gleich geklärt haben. Das war wichtig, weil Weihnachten kommt ja jetzt wirklich bald.


Lustig, der Bildschirmschoner läuft schon wieder.


Bah, heute rinnt die Zeit wieder dahin. Wahnsinn! Bei der Gelegenheit noch schnell einen Kaffee machen…


So. Laptop ist wieder aktiviert. Eine neue Nachricht… ahhh, der Sessel wird jetzt endlich geliefert. Na Gott sei Dank, das wurde jetzt aber auch Zeit. Sehr gut.


Was wollte ich nochmal? Ach ja, das erste Modul.


Da fällt mir ein, den PC brauche ich dazu ja gar nicht.


STUVAK. Stunden-Verkürzungs-Aktion. Damals in der Schule. Wisst ihr noch? Für alle, die das nicht kennen: Das übergeordnete Ziel, also das Meta-Ziel einer STUVAK lag darin, die Lehrerin oder den Lehrer möglichst unbemerkt in ein nicht-Stoff-relevantes Thema zu verwickeln, sodass möglichst viel der Unterrichtseinheit für eine Diskussion zum Nicht-Stoff-Thema verbraucht wird und möglichst wenig für das eigentliche – vom Lehrer vorgesehene – Thema bleibt.


Und ich habe das mittlerweile so perfektioniert, dass ich gar keine Lehrer mehr dazu brauche. Nicht mal eine zweite Person. Ich bin quasi eine Heldin im Selbst-STUVAK. Ich verkürze meine Zeit – und das möchte ich schon betonen – mittlerweile recht professionell – mit selbst konstruierten Ablenkungsmanövern.


Ich kenne sie alle, die Ablenkungsmanöver. Und mit der Zeit habe ich gelernt, Gegenmittel zu entwickeln. Ich bin quasi sowas wie ein Hacker, der von einer Versicherung engagiert wird...


Es geht um Konzentrationsschwierigkeiten und andere Sitzhürden.


Die Gründe für Konzentrationsschwierigkeiten sind mannigfaltig. Das Thema betrifft im Prinzip alle: Erwachsene/Berufstätige genauso wie Schüler und Studenten. Manchmal sind die Gründe dafür relativ "banal", manchmal sind sie sehr komplex und tiefgründig. Es gibt aber - Gott sei Dank - auch mindestens genau so viele Möglichkeiten und Strategien, sie zu bewältigen. Und dabei kann ich dir helfen.



Ich freue mich auf dich!


Alles Liebe,

Eure Barbara

 
 
 

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